Posted by Stefan Beck on April 21, 1997 at 05:14:49:
Unverschae„mte Preisduerckerei, anders kann ich die gegew„aertige Ausstellung von neun
Stae„delabsolventen bei der Frankfurter Mercedes-Benz Vertretung gar nicht nennen. Fuer schae„bige
1.500 DM pro Beteiligeten durfte Mercedes-Benz die Stadt mit aufschreckenden Plakaten
bekleben mit dem Slogan: "Sternstunden fr die Kunst." Zynischer koe”nnte ich es auch nicht
ausdruecken. Was die einzelnen Kuenstler von der Ausstellung noch haben werden (wenn
wenigstens jeder ein Auto bekommen hae„tte, aber so grosszuegig duerfen selbst "Sternstunden" nicht
ausfallen - das Sandmae„nnchen schenkt auch nur in hoe”chster Not sein Gold her, sonst bleibts bei
den Keksen), wird sich zeigen, die "Sternstunden" ergeben sich eher fuer Mercedes-Benz. So billig
sind sie noch nie an Werbung gekommen. 1.500 DM duerfte so ziemlich das unterste Niveau sein,
das ein professioneller Werber, deren MB ja viele hat und braucht, als Tagesatz in Rechnung
stellen duerfte. Kuenstler sind mal wieder die letzten Idioten, die jegliche Zurueckhaltung fallen
lassen, wenn es mal darum geht , irgendwo ausstellen zu duerfen. Hochnotpeinlich bei der ganzen
Sache das Auswahlverfahren, das durch mindestens zwei Gremien gehen musste, Vorauswahl
Kasper K”oenig, Rektor der Stae„delschule, anschlieáend "Kuratorin" Brigitte von Ribbentrop,
"Kunstberaterin"; dann soll es auch noch eine dritte Instanz gegeben haben. Warum einfach, wenn
es auch schwer geht. Oder, die gleichen Maást„be die MB an seine Zulieferer im Automobilbau
anlegt, sollten billigerweise (hier hat das Wort wirklich einen Sinn!) auch fr die Kunst-Zulieferer
gelten. Es kann ja schlieálich nicht irgendwas zwischen Deutschlands tollsten Autos h„aengen.
Mich qaeu„lt die Frage, ob Frau von Ribbentrop fuer ihre aufopferungsvolle Tae„tigkeit auch mit nur
1.500 DM vorlieb nehmen musste. Sie kann sich ja nicht mit dem Gedanken eines moe”glichen
Verkaufes troe”sten. Von was? Autos, natuerlich.